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Zukunft der Verlage: Zwischen Content-DJ und Fliegendem Händler

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Auch wenn sich die Frankfurter Buchmesse sowohl auf Anbieter- wie auf Nutzerseite zunehmend weniger Beliebtheit erfreut, ist sie immer noch ein wichtiger Gradmesser für die Zukunft des Geschäfts mit Inhalten und Informationen.

Navigator im Wissensuniversum

“Wissen oder Algorithmus: Woher kommt das Know-how in Zukunft?” lautete die Fragestellung der Podiumsdiskussion beim Empfang der Deutschen Fachpresse. Deutlich wurde hierbei, dass es eine vielversprechende Aufgabe insbesondere der wissenschaftlichen Fachverlage sein kann, die zunehmende Menge verfügbarer Daten  zu ordnen und im Sinne seiner Nutzer zu interpretieren. Wissen plus Service plus Funktionalität lautet die Formel der Zukunft. Zur  zentralen Herausforderung der Verlage wird es werden zu prüfen, wie sie sich nutzbringend in die Workflows von Entscheidungsträgern einklinken können. Die Akteure, die das in den Medienhäusern umsetzen sollen, haben auch schon einen Namen: Wissens- oder Content-DJs. Getreu den guten alten Diskjockeys befeuern sie ihre Gemeinde mit individuellen Stücken und halten so Laune und Aktions-Ausdauer auf der Spitze. Kurz: Dort liegt die große Chance, als umsichtiger Navigator und Animator im Daten- und Wissensuniversum aufzutreten.

Neugeschäft: Beside Media

Ein weiterer und beinahe gegensätzlicher Trend aber wurde für den aufmerksamen Besucher  auf der Buchmesse deutlich: Das über die Informationsvermittlung hinausgehende Verlagsgeschäft – nennen wir es einfach Beside Media Business  – kann zum lukrativen Geschäftsmodell für viele Verlage werden, wenn es zum Bestandteil einer Nutzer orientierten Medienstrategie wird. Beside Media Anbieter waren zahlreich vertreten. Ob E-Commerce und Online-Shop, Mobile-Services mit QR-Connect, Apps und SocialMedia. Für alles gibt es Dienstleister. Auch klassische Agenturen hatten auf der Messe die Verlagsbranche im Visier. Sie bieten die Ausrichtung von Awards, Events und Summits oder die Produktion von Film, Video und TV an. Selbst für Corporate Publishing und die Vermittlung von Content-Marketing- und Syndication gibt es Serviceanbieter.

Nicht alle kennen den Bedarf ihrer Nutzer-Community

Wenn Verleger nun angesichts der rapiden Marktveränderung notwendigerweise  ihr Geschäftsmodell neu denken, bedarf es ohnehin einer grundsätzlichen und strategischen Planung. Ob der Verlag sich in die Richtung des Navigators im Wissensuniversum entwickeln oder ob er in ein Beside Media Angebot investieren soll, das gibt allein der Markt mit seinen Zukunftsparametern vor. Und ob die Redakteure zum Content-DJ oder zum Fliegenden (Online-)Händler werden, entscheidet die Nutzer-Community. Die sollte man aber bis auf das letzte Jota kennen.

Fazit: Das Medienhaus der Zukunft erfindet sich nur in Teilen neu! Das individuelle und vermutlich quergedachte  Angebotsportfolio, das über das traditionelle Verlagsgeschäft hinausgeht, verspricht nur dann gute Renditen, wenn es in idealer Weise auf Bedarf und Bedürfnis der Nutzer und der Community abgestimmt ist, wenn der Verlag über die richtigen TouchPoints verfügt und seine inneren Strukturen dem Neugeschäft entsprechend angepasst hat.


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